Queerer Protest bremst rechten Anti-CSD-Aufmarsch in Dresden aus.

Den Verlauf des 31. Mai hatten sich die von der extrem rechten „Elblandrevolte“ nach Dresden mobilisierten Queerfeinde sicherlich anders vorgestellt. Gleich zu Beginn ihrer Aufmarschstrecke vom Bahnhof Mitte Richtung CSD wurden sie von lautstarkem, bunten Widerstand empfangen. Auch ihren weiteren Weg mussten sie unter stetigem Protest durch die Innenstadt laufen.

Jascha von der Queer Pride Dresden freut sich über diesen Erfolg: „JN und Heimat wollten heute in Dresden an die queerfeindlichen Mobilisierungen des vergangenen Jahres anknüpfen. Dieser Versuch ist Dank unserer entschlossenen Gegenwehr klar gescheitert.“

Bis zu 150 Personen waren einem Aufruf der Queer Pride Dresden und weiterer Initiativen gefolgt, sich gemeinsam dem Versuch der rechten Raumnahme entgegen zu stellen. Statt die zum CSD anreisenden Queers einschüchtern zu können, wurden die Rechten von Sprechchören mit einer klaren Ansage empfangen: Rechte Hetze und Queerfeindlichkeit hat hier keinen Platz!

Aufgrund polizeilicher Maßnahmen und einer kleinen Spontanblockade erreichte die von Freie-Sachsen-Kader Stefan Trautmann und dem Niederlausitzer „Heimat“-Kreisvorsitzenden Nico Koal geleitete Demonstration den Altmarkt erst weit nach um zwölf, als die CSD-Parade bereits gestartet war. Eine geplante Zwischenkundgebung ließen die rund 120 Neonazis ausfallen. Doch auch am Pirnaischen Platz gelang es ihnen nicht, Stärke zu beweisen. Dort harrten sie etwa eine halbe Stunde eingekesselt zwischen CSD und der Demonstration der Queer Pride Dresden aus. Ihre Sprechchöre wurden durch Gesänge und Musik übertönt, sodass Trautmann mit den Worten „Das macht doch alles keinen Sinn hier“ kurz vor 14 Uhr den Rückzug zum Bahnhof Mitte einleitete.

Auch auf dem Rückweg wurden die Rechten bis zum Postplatz von den queeren Gegendemonstrierenden eskortiert, dort endete die Demonstration „Sichtbar. Queer. Unbeugsam!“ unter weit vernehmbarem Jubel gegen 14:15 Uhr.

„Dank unserer antifaschistisch-queeren Zusammenarbeit startet der Pride-Monat in Dresden mit einem selbstbewussten Signal. Durch unsere Anti-Nazi-Demo war eine sichere Anreise und ein herzlicher Empfang für alle queeren Menschen möglich.“ bilanziert Jascha von der Queer Pride Dresden.

„Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Wir lassen uns nicht einschüchtern und halten zusammen. Auch bei den CSDs in Riesa, Bautzen und Görlitz werden wir gemeinsam gegen alle Versuche rechter Raumnahme eintreten.“ kündigt Jascha an.