Rede zum anarchistischen 1. Mai in Dresden

Wie an allen anderen Aktionstagen stehen wir hier mit euch, um zu sagen, dass es in der Arbeitswelt noch so viel zu erreichen gibt. Diesmal stehen wir für neue Arbeitsstrukturen, Dynamiken und den Sturz des Kapitalismus! 

Wir wollen sichtbar sein und andere wissen lassen, dass niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und -tage geändert werden müssen, aber auch, was wir unter Arbeit verstehen und welche Arbeit wir mit einem Lohn belohnen und welche nicht. Ganz zu schweigen von all der emotionalen Arbeit, die nie anerkannt wird, von dem Tabu, in unserer Gesellschaft über Geld und seine Macht in unserem Leben zu sprechen.

Und was wollen wir noch ändern? Natürlich die gewalttätigen und missbräuchlichen Zustände, auf die wir nicht warten sollten, sondern uns und andere mit Workshops, Treffen und gegenseitigem Eintreten ständig weiterbilden sollten, um zu verhindern, dass sie überhaupt entstehen, wie z. B. Hierarchien in der Arbeitgeber-/Arbeitnehmerdynamik, rassistische, sexistische, behindernde, queerphobische… Gewalt. All diese Missstände bleiben unkontrolliert, werden vergessen oder es wird ihnen keine Bedeutung beigemessen, so dass wir in unseren Arbeitsbedingungen und -räumen ungeschützt und unsicher sind. All dies ist auf weiße, cisheteropatriarchalische, kapitalistische Strukturen zurückzuführen…

Wir sagen genug! und fordern anarcha-queer-feministische Arbeitsbedingungen. Wir fordern sichere Räume und flexible Arbeitsstrukturen, die auf Gemeinschaft und Solidarität beruhen. Wir wollen zusammenarbeiten, einander verstehen und füreinander sorgen, Räume und Kommunikation zugänglich und einladend machen und uns an unsere unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen.

Dafür stehen wir ein! Steht mit uns!