Liebe Friends, liebe Community,
heute stehen wir hier – sichtbar, laut und stolz. Wir feiern die Vielfalt unserer Identitäten, unsere Liebe, unsere Geschichten. Aber wir feiern nicht nur – wir kämpfen auch. Denn Sichtbarkeit ist politisch. Und unsere Rechte sind keine Selbstverständlichkeit.
Wir wissen alle wie es um Queere Rechte weltweit aussieht. Wir lesen es in den Nachrichten und haben es auch heute schon gehört…Queerfeindlichkeit nimmt wieder zu – auf der Straße, im Netz, in den Parlamenten. Transfeindliche Kampagnen, rechte Hetze, Gewalt gegen queere Menschen – das ist Alltag für einige von uns. Allein 2024 wurden Hunderte queerfeindliche Übergriffe in Deutschland dokumentiert – Tendenz steigend. Und das sind nur die gemeldeten Fälle.
Aber genau deshalb ist es so wichtig, dass wir heute hier sind – gemeinsam, sichtbar, laut. Und dabei dürfen wir auch das feiern nicht vergessen. Denn Pride ist auch ein Fest. Ein Fest der Liebe, der Vielfalt und des Widerstandes. Es ist unglaublich schön zu sehen, wie bunt, kreativ, widerständig und liebevoll queeres Leben ist. Wir feiern uns selbst – unsere Kämpfe, unsere Communitys, unsere unbändige Lebensfreude. Und das ist nicht banal – das ist revolutionär.
Und eins ist klar: Unsere Community ist nicht nur widerständig – sie ist auch ziemlich feurig. Wir sind die Butches mit Haltung, die Transfemmes mit Glitzer und politischem Punch, die Gays und Theys, die queeren Crips und neurodiversen Queens mit Funkenflug und Fire!
Aber wir sind mehr als Lables, wir brechen immer wieder aus… Offen, queer und voller Leben!
Und wir werden weiterhin hier sein und unsere Forderungen platzieren! Wir fordern Schutzräume, Sichtbarkeit und Gesetze, die uns nicht ausschließen, sondern stärken. Und ja – wir fordern auch Ressourcen: für queere Beratungsangebote, für Aufklärungsarbeit, für sichere Orte die wir als Gerede e.V. versuchen zu gestalten. Die aber auch von so viel ehrenamtlichen Engagement leben! Schaut, was wir auf die Beine stellen können, wenn wir uns zusammentun: Infoveranstaltungen, Demos, Partys, Orte an denen sich Queers wilkommen fühlen und wo wir einander zuhören. Das alles gäbe es nicht ohne euch, ohne Orgas wie die Queerpride und die vielen Menschen die ihr Herzblut da reinstecken.
Und unsere Kämpfe hören nicht an den Stadtgrenzen auf.
Ob in Dresden, Bautzen, Zwickau, Zittau, Görlitz, Freiberg oder Döbeln –
Queeres Leben gibt es überall, und es braucht überall Schutz, Sichtbarkeit und Unterstützung.
Also schnappt euch eure Friends und Familys und kommt mit aufs Hinterland und lasst uns überall sagen:
Wir lassen uns nicht spalten. Nicht von rechten Stimmen, nicht von transfeindlichen Debatten, nicht von gesellschaftlicher Kälte. Denn Pride war nie nur Party – Pride war Protest. Und das bleibt sie, solange unsere Körper, unsere Identitäten und unsere Liebe zum politischen Problem gemacht werden.
Aber: Wir sind viele. Wir sind laut. Und wir sind nicht allein. Lasst uns weiterkämpfen – mit Stolz, mit Liebe und mit Wut. Happy Pride!