Redebeitrag Fridays for Future

Hi, ich bin Zahra von Fridays for Future und aktiv in der Klimagerechtigkeitsbewegung 

Gerade wird über den Kohleausstieg hier im Osten entschieden und deshalb demonstrieren wir morgen  am Tagebau Welzow in der Lausitz 

Es braucht uns alle – warum?

Die Menge an CO2, die wir noch emittieren können, ohne die 1,5-Grad-Grenze zu reißen, wird Tag für Tag kleiner. 

Gleichzeitig will der Kohlekonzern LEAG in der Lausitz noch 700 Millionen Tonnen Kohle verbrennen, das ist mehr als drei Mal so viel, wie die 1,5°-Grenze erlaubt. Wohlgemerkt: Auch 1,5° sind schon zu viel. Wir sind gerade bei 1,2°. Schon heute eskaliert die Klimakrise, sie kostet schon heute Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlagen, vor allem im Globalen Süden. 

Jetzt gerade verhandelt Habeck mit der LEAG über den Kohleausstieg, Woidke & Kretschmer sind auch dabei – sie klammern sich mit aller Kraft an der dreckigen Kohle fest. 

Bei den Verhandlungen droht gerade ein weiterer fauler Kompromiss im Stil von Lützerath rauszukommen – der zwar Klimaschutz sagt aber die Kohlemenge nicht annähernd aussreichend beschränkt! 

Das Hinauszögern des Kohleausstiegs ist in doppelter Hinsicht problematisch – über das Reißen der 1,5 Grad Grenze hab ich ja schon gesprochen, aber Kretschmer & Woidke nehmen damit einen unkoordinierten Strukturbruch ohne soziale Abfederung in Kauf – die Zeche dafür zahlen am Ende die Beschäftigten aus der Region – und all diejenigen, die am stärksten unter der Klimakrise leiden. 

Selbst marktgetrieben ist Kohleverstromung spätestens ab 2030 nicht mehr wirtschaftlich – die Erzählung, dass mensch mit dem Kohleausstieg warten könne, geht einfach nicht auf. Die Zeit rennt! 

Menschen in der Region  brauchen nicht nur eine Zukunft in einem lebenswerten Klima, es braucht genauso faire Lösungen für die Arbeitskräfte in den Kohlekraftwerken und echte Angebote und Chancen für junge Menschen in der Lausitz!  Profitinteressen von Konzernen dürfen nicht über das Wohl von Menschen gestellt werden!

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehen Hand in Hand – denn die Klimakrise trifft immer die jenigen am härtesten, die am wenigsten zu ihrer Verursachung beigetragen haben – sie verschärft jede Form von Diskriminierung und sozialer Ungerechtigkeit. 

Der Kohleausstieg im Osten ist ein zentraler Hebel zur Bekämpfung der Klimakrise – und gerade wird darüber verhandelt – das heißt genau jetzt ist unser Protest wichtig!

Kommt morgen mit zum Tagebau Welzow – Aus Dresden geht’s um 9:45 mit dem Bus los, wir treffen uns am Bf Neustadt